Göttweig's Millionenshowdown

"Ihr könnt nicht Gott dienen und zugleich dem Mammon"

Sensationserbe, Spekulantentum, Lügenmöche, Sozialmissbrauch, Steuerhinterziehung. Missbrauch im Namen Gottes? Monte Cashino am Göttweiger Berg schwimmt nicht nur in Geld!
Ein Bauingenieur klagte das Stift Göttweig auf Erfüllung seines Vertrages. Das führte zu einigen Überraschungen: Sensationserbe, Spekulantentum, Lügenmöche, Sozialmissbrauch, Steuerhinterziehung. Missbrauch im Namen Gottes? Monte Cashino am Göttweiger Berg schwimmt nicht nur in Geld! Die gruslige Inszenierung folgt eher der Dramaturgie eines (selbst)zerstörerischen Dramas, als den Benediktinerregeln. Die klerikale Tragödie am Göttweiger Berg ist jedoch Realität, denn sie ist belegbar. Das gescheiterte Vorspiel „Steinbruch Paudorf/Hörfarthgraben“ war möglicherweise nur der Anfang vom Ende eines spirituellen Auslaufmodells.

Steinreich auch ohne Steinbruch /
Göttweig thront auf sensationellem Vermögen
Der im Jahr 2009 verstorbene Abt Dr. Clemens Lashofer verfügte über ein hochliquides Kapitalvermögen. Für die Verhältnisse eines Repräsentanten der katholischen Kirche und der Spiritualität, noch dazu eines benediktinischen Ordensmannes, ist dieses Vermögen geradezu sensationell. Es setzt sich aus vielen Bankguthaben (Giro-Konto und Spareinlagen), insbesondere bei der Sparkasse Passau, und einem beachtlichen Wertpapier-Depot beim Bankhaus Schelhammer & Schattera zusammen.

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> Bezirksgericht Krems, Nachlassvermögen, Erbantrittserklärung, 27.1.2010 [1.050 KB]
> Bezirksgericht Krems, Verlassenschaftssache 17A249/09y , 10.2.2010 [518 KB]
> Sparkasse Passau, Aufstellung Verlassenschaft, 18.11.2009 [515 KB]
> Bankhaus Schelhammer&Schattera, Aufstellung und Wertpapierdepots, 28.10.2009 [735 KB]

Bewertung des Wertpapierdepots
Das beachtliche Wertpapiervermögen von Abt Dr. Anton (Clemens) Lashofer wurde zum Zeitpunkt 6. Juli 2009 bewertet. Zu diesem Zeitpunkt war die Finanzkrise aufgrund des Zusammenbruches der Lehmann Bank und der damit ausgelösten Wirtschaftskrise in nicht geahntem Ausmaß noch akut. Das Wertpapierdepot wurde zu extrem niedrigen und vollkommen unterbewerteten Kursen zum Todeszeitpunkt, am 6. Juli 2009, in das Vermögensverzeichnis aufgenommen. Wie sich in der nachfolgenden Grafik entnehmen lässt steigerte sich das Kapitalvermögen vom Todestag bis zum Juli 2011 auf € 190.974,- (Zuwachs € 63.063,10).

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> Grafik Portfolios Abt Lashofer [126 KB]

Fehlen von Inhabersparbüchern
Auffallend ist, dass in der Verlassenschaft die nicht legitimierten Inhabersparbücher (noch auf Überbringer lautend), die im Eigentum des Abtes standen, nicht erfasst sind und offenbar im Verlassenschaftsverfahren nicht erwähnt wurden. Diese Sparbücher finden sich in der Vermögensaufstellung nicht wieder! Auffallend ist auch, dass Abt Lashofer auch kein Bargeld im Todeszeitpunkt bei sich hatte, nicht einmal einen EURO!!! Dazu passend sind die auffällig großen Distanzen zwischen Göttweig und dem Abt'schen Kapitalvermögen. Abt Clemens Lashofer verwaltete sein Vermögen in Passau und Wien. Offenbar war er bemüht, dass im Raum Krems und seiner Bankenwelt keinerlei Gerüchte über sein beachtliches Vermögen in Umlauf kommen.

Hochspekulatives Risikoprofil
Der reiche, verstorbene Abt veranlagte sein Vermögen hochriskant. Die Auswahl der Aktientitel ist kein Ruhmesblatt für ethisches Investment. Das hochspekulative Risikoprofil zeigt sich auch daran, dass Abt Clemens Lashofer mit dem Vermögen des Stiftes in Spekulationsabsicht Fremdwährungskredite im Ausland aufnahm und das Geld in Österreich bei einem Wiener Bankhaus veranlagte. Derart machte das Stift über Jahre beachtliche Spekulationsgewinne in Millionenhöhe. Abt Clemens hat trotz seiner klerikalen Berufung als Priester, trotz seiner Funktion als Oberhaupt eines Benediktinerordens und trotz seiner hohen Funktion als Abtpräses aller deutschsprachigen Benediktinerklöster, am hoch riskanten Kapitalmarkt spekuliert und auch kein Risiko des Kapitalverlustes gescheut.

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> Bankhaus Schelhammer&Schattera, Aufstellung und Wertpapierdepots [735 KB]

Parallelwelten in Göttweig / Vermögen wurde vor Kämmerer, Prior und Gremien des Stiftes Göttweig verheimlicht
Das beträchtliche Vermögen, das das Verlassenschaftsverfahren nach Abt Lashofer zutage förderte zeigt, dass es im Stift Göttweig Parallelwelten gibt. Denn offenbar wurde auch nach dem Tod von Abt Clemens Lashofer das Kapitalvermögen vor den Wirtschaftsgremien und den Wirtschaftsfunktionären des Stifts gut verheimlicht. Die Aussagen höchster Funktionäre im Stift Göttweig, die es eigentlich wissen müssen, bestätigen das:

Mag. Franz Kocher, Pater Maurus,
seit 1.12.2009 Kämmerer des Stiftes Göttweig und seit 1998 Leiter des Forstbetriebes, bei seiner Einvernahme als Zeuge in einer Gerichtsverhandlung am 5.5.2011 in Wien nach Wahrheitserinnerung und Hinweis auf die Strafbarkeit einer Falschaussage:

„Ich weiß nicht, wie hoch der Wert der Verlassenschaft nach dem Abt Clemens Lashofer war“
„Ich vermute, dass die Verlassenschaft schon abgeschlossen ist“
„Ich habe mich darum nicht gekümmert“
„In welcher Höhe Abt Clemens Vermögen hatte, hatte ich keine Ahnung“

Der für das Wirtschaften im Stift verantwortliche Kämmerer weiß im Mai 2011 nicht über das riesige Kapitalvermögen des Abtes Clemens Lashofer Bescheid? Er vermutet ebenfalls noch im Mai 2011, dass das Verfahren, mit dem das Vermögen des Abtes Lashofer auf das Stift als Erbschaft übergegangen ist, bereits abgeschlossen ist? Aber der Kämmerer Maurus kümmert sich nicht darum! Entweder schwimmt Stift Göttweig im Geld, dass ein paar Millionen mehr oder weniger nicht auffallen oder Pater Maurus ist als Kämmerer so unfähig, dass ihm nicht einmal auffällt, wenn das Stift vom Abt Lashofer ein fettes Kapitalvermögen erbt. Vielleicht belügt Pater Maurus das Gericht oder der amtierende Abt Luser ist wirklich so ausgekocht, dass er seinem eigenen Kämmerer über ein Jahr lang ein Vermögen verschweigt?

Mag. Peter Krenn, Pater Maximilian,
seit Herbst 2009 Prior im Stift Göttweig, sohin erster Stellvertreter des Abtes Luser, und Mitglied des Wirtschaftsrates und des Seniorenrates, bei seiner Einvernahme als Zeuge in einer Gerichtsverhandlung, am 5.5.2011, in Wien, nach Wahrheitserinnerung und Hinweis auf die Strafbarkeit einer Falschaussage:

„Ich kann keine Auskunft darüber geben, wie hoch der Wert der Verlassenschaft des Dr. Clemens Lashofer ist…“
„Wenn ich gefragt werde, ob der Abt ein Privatvermögen gehabt hat, so gebe ich an, dass er vieles zu seiner Verfügung gehabt hat…“
„Ich weiß nicht, ob der verstorbene Abt Lashofer Barbesitz gehabt hat oder Liegenschaftsbesitz“

Entweder schwimmt Stift Göttweig im Geld, dass ein paar Millionen mehr oder weniger nicht auffallen oder Pater Maximilian ist als Prior so unfähig, dass ihm nicht einmal auffällt, wenn das Stift vom Abt Lashofer ein riesiges Kapitalvermögen erbt. Vielleicht belügt Pater Maximilian das Gericht oder der amtierende Abt Luser ist wirklich so ausgekocht, dass er seinem eigenen Prior über ein Jahr lang ein Vermögen verschweigt? Die höchsten Wirtschaftsfunktionäre des Stifts Göttweig sind im Mai 2011 in Unkenntnis, dass der riskant und hoch spekulativ agierende Abt Dr. Clemens Lashofer zu Lebzeiten ein Millionär mit beachtlichem Kapitalvermögen aus Wertpapier- und Einlagendepots war und dass dieses Vermögen im Zuge der Verlassenschaft bereits im Jänner 2010 an auf das Stift übergegangen ist.

Mag. Johann Reischl, Pater Clemens Maria,
von 1996 bis 1998 Subprior, von 1998 bis 2007 Prior des Stifts,
bei seiner Einvernahme als Zeuge in einer Gerichtsverhandlung am 5.5.2011 in Wien nach Wahrheitserinnerung und Hinweis auf die Strafbarkeit einer Falschaussage:

„Ich habe dem Abt Dr. Lashofer als Prior ausgezahlt, € 450,00 für den persönlichen Bedarf und € 450,- für den äbtlichen Bedarf. Das sind die Aufwendungen die er als Abt hat. Ich habe keine Kenntnis davon, dass der Abt auch Liegenschaftsvermögen hatte“

Der Millionärs-Abt Lashofer ließ sich, in Verheimlichung seines riesigen Kapitalvermögens, für den persönlichen und äbtlichen Bedarf monatlich € 900,- auszahlen. Er hielt somit die höchsten Wirtschaftsfunktionäre sowie den gesamten Konvent zum Narren.

Abt Columban Luser
Amtierender Abt des Stiftes Göttweig
Abt Columban Luser sagte - nach Wahrheitserinnerung und Hinweis auf die strafrechtlichen Folgen einer Falschaussage - bei seiner Einvernahme vor einem Wiener Gericht am 17. Februar 2011, dass der Wirtschaftsrat und der Seniorenrat des Stiftes Göttweig einmal pro Monat tagen. Vielleicht schwimmt Stift Göttweig in einem unermesslichen Reichtum von vielen Millionen und atemberaubenden Aktionenportfolios? Abt Columban Luser erachtete es über ein Jahr lang nicht für notwendig, den Wirtschaftsrat und den Seniorenrat des Stiftes Göttweig über das Millionen-Vermögen zu informieren, das der verstorbene Abt Dr. Clemens Lashofer dem Stift Göttweig vermacht hat. Folgende Aussagen des Abtes Columban Luser klingen in diesem Zusammenhang sehr höhnisch:

„Im Konvent haben wir demokratische Strukturen“
„Ich möchte, dass die Wahrheit herauskommt und ich habe diese heikle Sache im Seniorenrat besprochen“

Was aber veranlasst den, die heikle Wahrheit suchenden, Abt Columban Luser den höchsten Wirtschaftsfunktionären und Gremien (Wirtschaftsrat und Seniorenrat) das Millionen-Kapitalvermögen des Abtes Lashofer so perfekt zu verheimlichen, sodass diese nach mehr als einem Jahr, im Mai 2011, noch immer keine Ahnung von diesem Geldsegen haben?

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>Bezirksgericht Krems, Vermögenserklärung, 27.1.2010 (pdf) [1.050 KB]

Ungeklärte Rechtsverhältnisse bei Beschäftigten im Stift Göttweig
Hinterziehung von Steuern und Sozialversicherungsabgaben?
Was die undurchsichtige Beschäftigungspolitik des Benediktinerklosters Göttweig über mehr als ein Jahrzehnt betrifft, so dürfte die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut. Ungeklärte Rechtsverhältnisse bei Beschäftigten lassen auf schwarze Dienstverhältnisse bzw. Hinterziehung von Steuern und Sozialversicherungsabgaben durch das Stift schließen. Offensichtlich wollte der ehemalige Millionärs-Abt mit erheblichem Risiko für das Stift, gesetzliche Zahlungen an Steuern und Sozialversicherungsabgaben vermeiden. Das Leitbild lieferte er selbst:
„…dass es an mehreren Stellen im Stift üblich wäre und es überhaupt schwierig wäre, einen Betrieb ohne Bargeldauszahlungen zu führen“.

Richterin wegen Befangenheit abgelehnt
Da die bisherige Richterin wegen Befangenheit vom Kläger abgelehnt wurde, wird die Wahrheitsfindung noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Das bietet den Göttweiger Mönchen Zeit, sich auf die Benediktinerregeln zu besinnen.

Weitere Dokumente zum Download
> Antwort auf den Rezess der Visitation vom 25. bis 27. Februar 2007 [183 KB]
> Göttweiger Rundbrief Jahrbuch 2007/II [550 KB]
> Trauerdrucksorten Abt. Dr. Clemens Lashofer, 29.7.2009 [93 KB]

Ähnliche Seiten
> http://klostertreiben.blogspot.com/

Sexueller Missbrauch in Göttweig
> http://michaeltfirst.blogspot.com/

Pressespiegel
>
OTS, 1.10.2001, Abt hinterließ hohes Privatvermögen
> Profil, Nr. 40, 3. Okt. 2011 [455 KB]